Diversa - Handwerk / Zunft


Lehr-Kontrakt eines Töpferlehrlings vom 30. September 1890

Maße: 42 x 33,5 cm (aufgefaltet)

 

Interessant ist, dass die Lehre am 1. April 1890 begann, der Vertrag aber auf den 30. September 1890 datiert ist. Vermutlich gab es eine Probezeit von sechs Monaten.

Lehr Brief Lehrling Töpfer Töpferinnung

Der Lehrling Heinrich Albert Schneidereit wurde am

6. Dezember 1875 zu Skungirren Kreis Insterburg geboren (heute Penki bei Kaliningrad).

Religionszugehörigkeit: evangelisch

§ 1. Der ausbildende Töpfermeister hieß Alb Paul und war

        in der Friedrichstr. 177 in Berlin gemeldet.

§ 2. Die Lehrzeit begann am 1. April 1890 und endete am

        letzten April 1894 - also 4 Jahre Lehrzeit.

§ 4. Die Mutter des Lehrlings sorgte für dessen

        Beköstigung, Kleidung und Schlafstelle.

§ 5. Die Reinigung der Wäsche erfolgte durch die Mutter.

§ 6. Regelung des Kostgeldes pro Lehrjahr.

        (Lehrgeld - zahlt der Meister dem Lehrling)


Lehr Brief Lehrling Töpfer Töpferinnung

§ 9.   Lesenswert, das Recht zur körperlichen Züchtigung!

§ 10. Bei Krankheit des Lehrlings kommt für Verpflegung

          und Heilung die Krankenkasse auf. 


Lehr Brief Lehrling Töpfer Töpferinnung

Nachträgliche Bestimmungen:

Sollte jedoch in Winter Monaten bei Kälte oder Mangel an Beschäftigung, bei den Lehrmeister, eine Arbeitslosigkeit eintreten wo nicht gearbeitet werden kann, so muß der Lehrling diese Zeit feiern und erhält kein Kostgeld dafür, bis die Zeit wo wieder gearbeitet werden kann. Außerdem werden dem Lehrling beim Beginn des dritten Lehrjahres von jeder Woche eine Mark einbehalten, was er bei Beendigung der Lehrzeit, worüber Buch geführt wird, zusammen erhält, wofür sich selbiger, oder dessen Mutter einen neuen Gesellen Anzug anschaffen kann, sollte aber der Lehrling im dritten oder vierten Jahre den Lehrherren verlassen, ohne Veranlassung desselben, so hat der Lehrling keinen Anspruch auf das eingezahlte Geld und geht dessen verlustig.


Lehr Brief Lehrling Töpfer Töpferinnung

Heinrich Albert Schneidereit ist ein uneheliches Kind oder aber sein Vater ist bereits verstorben, denn als Vertragspartner tritt die Mutter Henriette Schneidereit auf.

Unterschrieben ist der Vertrag von ihr und vermutlich einem Vormund, Eduard Schneidereit.


ein Geschenk von Joachim Riebel / Leipzig


Mitgliedsbuch eines Ofensetzers aus dem Jahre 1900 für die

Zentral - Kranken - und Sterbekasse der Töpfer


Wanderbuch eines Fleischergesellen aus Frankenberg / Sachsen

für die Jahre 1860 - 1862 (Fragment)

Der Fleischergeselle Eduard Robert Frotzscher wurde am 27. August 1842 in Frankenberg geboren.

Er wurde nach 3 Jahren Lehrzeit am 17. Mai 1860 zum Gesellen gesprochen und begab sich auf die Wanderschaft / Walz. 

Ein beeindruckendes Zeitdokument mit zahlreichen Arbeitsaufenthalten, erkennbar ist folgende Tour:

Chemnitz - Oederan - Dresden - Königsbrück - Hoyerswerda - Cottbus - Marburg - Salzwedel - Magdeburg - Dessau - Leipzig - Zeitz - Wurzen - Oschatz - Meissen - Dresden - Schandau - Oberhennersdorf - Zittau - Görlitz - Breslau - Augsburg - Ansbach - Nürnberg - Erlangen - Zwickau - Gera - Weimar - Gotha - Leipzig - Borna - Altenburg - Leipzig - Naumburg - Eisenberg 

sowie weitere zahlreiche aber undeutliche Eintragungen


Gesindebuch aus dem Kohrener Land für die Jahre 1898 - 1906

Gesindeordnungen bestimmten im 19. Jahrhundert in den meisten deutschen Städten und Ländern, dass Gesindeleute ein sogenanntes "Gesindezeugnis-Buch" (Dienstbuch) führen mussten, welches bei der örtlichen Polizei hinterlegt war.

Das vorliegende recht gut erhaltene Exemplar ist das Gesindebuch von Friedrich Ernst Kurth, der am

8. Mai 1884 in Pflug bei Kohren geboren wurde. Das Buch wurde am 8. April 1898 ausgestellt und beinhaltet alle Dienstverhältnisse vom 10. April 1898 bis zum 10. August 1906. Wie damals üblich begann also im Alter von 14 Jahren die körperlich schwere Arbeit auf den Bauernhöfen im Kohrener Land. Sehr interessant sind die auf den ersten Seiten aufgeführten Rechte und Pflichten aus der 

"Revidierten Gesindeordnung für das Königreich Sachsen vom 2. Mai 1892".


Lehr Brief Gesellenbrief Töpfer Töpferinnung

Lehr-Brief / Gesellenbrief  

 

30 cm x 40 cm

ausgestellt am 17. April 1900 von der

Töpfer-Innung in Cöthen / Anhalt

 

erworben bei einer Internetauktion 

 

interessant ist die Dauer der Lehrzeit -

4 Jahre vom 8. April 1896 bis zum 8. April 1900 



Lehrbrief Prüfungszeugnis Töpfer Töpferinnung

Prüfungszeugnis / Lehrbrief

 

kartonierte Klappkarte 22 cm x 16 cm

ausgestellt am 14. April 1906 von der

Innung der Töpfer in Lübeck

erworben bei einer Internetauktion  

auch hier 4 Jahre Lehrzeit  



Schulordnung der Fachschule der Berliner Töpfer-Innung 1919

10,5 x 16,5 cm, guter altersentsprechender Zustand, erworben bei einer Internetauktion

 

Dieses Nachweisbuch gehörte Franz Kunze, geboren am 11. September 1904, mit Eintragungen aus dem Jahre 1919.

Interessant und in der heutigen Zeit wieder aktuell:

§ 3 Abs. 4: "während des Unterrichts und in den Erholungspauesen, sowie auf dem Wege von und nach der Schule haben sie (die Schüler) sich jeden Unfugs und Lärmens zu enthalten, das Rauchen innerhalb des Schulgrundstücks ist verboten;"

§ 3 Abs. 6: "dem Leiter, dem Kuratorium und den Lehrern müssen sie (die Schüler) stets mit der nötigen Achtung und Ehrerbietung entgegenkommen und ihnen Gehorsam leisten."


Das ehrbare Töpferhandwerk zu Eisenach

Das ehrbare Töpferhandwerk zu Eisenach

 

Ein Beitrag zur Geschichte des Zunftwesens

von Heinrich Habbicht 

XI. Heft aus "Beiträge zur Geschichte Eisenachs"

Hofbuchdruckerei Eisenach 1902

Broschüre

64 Seiten

(eine sehr interessante Abhandlung zum Thema)

 



Waldenburg Festumzug 1925

 Waldenburg - Festumzug

"Festwagen der Töpferinnung"

 

Ansichtskarte (Echt Foto) ohne Jahresangabe

 

Stempel des Fotografen Karl Rösel Glauchau

 

ein Geschenk von Jens Struck / Grünhainichen